Inna schreibt… über die Freuden (und Krisen) der Hochzeitsplanung
Kolumne Teil 9: Freie Trauung oder das Herzstück einer Hochzeit
Nachdem es in meinem letzten Beitrag um die standesamtliche Trauung ging, möchte ich die heutigen Zeilen der Freien Trauung widmen. Diese war für Daniel und mich das Herzstück unserer Hochzeit und unser emotionalster Moment!
Im Gegensatz zur standesamtlichen oder kirchlichen Trauung hat man als Brautpaar bei der Freien Zeremonie aus meiner Sicht die meisten Optionen, eine persönliche Note hinzuzufügen, diesen wichtigen Teil also sehr individuell zu gestalten. Deswegen war für uns von Anfang an klar, dass wir genau diese Art der Trauung wollen
Die 2 wichtigsten Dinge für deine unvergessliche Freie Trauung
Neben dem Setting, der Dekoration und der Musikauswahl sind meiner Meinung nach zwei Dinge ganz besonders wichtig bei einer Freien Zeremonie: Die (persönlichen) Eheversprechen und die Traurednerin bzw. der Trauredner. Ich selbst habe schon einige Traureden gehört in meinem Leben und da den Nagel auf den Kopf zu treffen, ist gar nicht so einfach. In meiner Idealvorstellung sollte die Rede individuell, prägnant, auf uns zugeschnitten sein, eine gute Portion Humor beinhalten, aber auch alle Anwesenden mindestens einmal aus Rührung zum Taschentuch greifen lassen. Erst wenn Brautpaar und Gäste diese Emotionen erlebt haben, ist für mich die Traurede perfekt. Für uns hieß es zuallererst also, eine Traurednerin oder einen Trauredner zu finden, die oder der genau das zu vollbringen vermag.
Finde die passende Traurednerin!
Tatsächlich war es letztendlich gar nicht schwer, diese Person ausfindig zu machen. Nach einiger Online-Recherche haben wir nur zwei Telefon-Termine vereinbart. Und eigentlich war es uns von der ersten Gesprächsminute mit Diana klar, dass sie die richtige für uns war. Es hat einfach von Anfang an harmoniert.
Sie hatte eine sympathische Stimme, war offen und freundlich, hat gleich die richtigen Fragen gestellt. Es passte. Viel mehr brauchten wir auch gar nicht zu wissen. Und auch wenn Diana preislich fast beim Doppelten lag als ihre Konkurrenz vom zweiten Gespräch, war das für uns die beste Wahl.
Mein Tipp an dieser Stelle: Das ist ein Dienstleister bei deiner Hochzeit, bei dem du auf keinen Fall sparen solltest! Wenn dein Herz „ja“ sagt, dann vertraue darauf (und umgekehrt natürlich auch). Nichts wird dir und deinem Partner/deiner Partnerin so sehr in Erinnerung bleiben, wie die warmen Worte der Traurednerin oder des Trauredners und die Emotionen, die ihr dabei verspürt!
Nachdem also klar war, dass Diana uns „trauen“ sollte, vereinbarten wir gleich die weitere Vorgehensweise. Es sollten zwei Kennenlerngespräche à ca. drei Stunden stattfinden – und die haben wir auch ausgeschöpft. Diana notierte sich alle wichtigen Kleinigkeiten zu unserer Liebe und vernachlässigte dabei nicht, tiefer zu bohren. Doch dadurch kam aus unserer Sicht die perfekte Traurede zustande.
Das persönliche Eheversprechen - selbst verfasste Worte für den Höhepunkt deiner Freien Trauung
Kommen wir nun also zum zweiten sehr wichtigen Punkt: den Eheversprechen. Daniel und ich waren uns auch hier einig, dass wir uns gerne selbst verfasste, persönliche Versprechen geben wollten. Mit Diana vereinbarten wir, dass wir sie ihr einen Monat vor der Hochzeit zukommen lassen würden, damit sie gegenlesen und gegebenenfalls gegensteuern konnte, falls sich Inhalt und Länge sehr voneinander unterschieden. Die Pufferzeit zur Hochzeit nahm außerdem den Druck raus. Nicht auszudenken wie nervös ich gewesen wäre, wenn ich am Abend vor der Hochzeit noch immer an meinem Eheversprechen gefeilt hätte.
Es fiel mir tatsächlich auch gar nicht schwer, bereits einen Monat vorher fertig zu sein, fing ich doch gleich nach dem Antrag an, mir ständig Notizen dazu zu machen, was ich Daniel sagen und versprechen wollte. Manchmal wachte ich mitten in der Nacht auf und hatte eine Idee und notierte sie gleich in meinem Handy. Da unsere Verlobungszeit fast anderthalb Jahre gedauert hat, sind einige Notizen zusammengekommen. Diese musste ich nur noch in einen strukturierten Fließtext verwandeln.
Übrigens: Es war ein weiterer Vorteil vom rechtzeitigen Finalisieren des Eheversprechens, dass ich genügend Zeit hatte, es vorab zu üben. Und ich meine damit nicht einfach, sich den Text immer wieder durchzulesen. Nein, ich stand regelmäßig vor dem Spiegel und habe ihn laut vorgelesen. Und das rate ich auch dir! So fühlst du dich viel sicherer, wenn der Ernstmoment dann einmal da ist.
Elemente der Freien Trauung, die Individualität verleihen
Und nun zu den Dingen, die uns sonst noch wichtig waren:
Das Setting: Wir wollten einen Mittelgang und die Stühle sollten für eine bessere Sicht als V angeordnet sein. Wir entschieden uns außerdem dazu, die gesamte Zeremonie über zu stehen. Aus meiner Sicht sieht das einfach besser aus, man nimmt zwangsläufig eine anmutige Haltung ein, und auch die Gäste in den hinteren Reihen können das Brautpaar gut erkennen.
Die Sitzordnung: Es herrschte freie Platzwahl, nur die jeweils erste Reihe war für die Familie reserviert.
Die Musik: Wir hatten das Glück, dass Freunde von uns zwei Lieder live gesungen haben – zum Einzug und vor dem Eheversprechen. Das hat noch eine weitere emotionale Note hinzugefügt.
Die Dekoration: Es sollte möglichst keine Standarddekoration mit einem Tisch als Altar sein. Also baute unsere Floristin uns einen Traubogen aus Holz, in den sie mit Blumen dekorierte Fenster reinhängte. Das haben wir uns so gewünscht, denn für uns waren die Fenster ein Symbol für den Blick in die gemeinsame Zukunft.
Der Einzug: Ganz traditionell zog ich mit meinem Vater ein. Generell war es mir wichtig, dass meine Familie bei allem eine Rolle spielt. Meine Tante aus der Ukraine hat beispielsweise unseren Segen gesprochen. Wir hatten an die nicht-deutschsprechenden Gäste zudem Übersetzungen der Reden und Lieder verteilt.
Die Trauzeugen: Wie ich bereits in meinem ersten Beitrag beschrieben habe, hatten wir beide männliche Trauzeugen, die gemeinsam mit uns am Traubogen standen.
Weitere Rollen: Vor dem Einzug hat einer unserer Freunde den Flowerman gespielt und auf eine amüsante Art und Weise Blütenblätter gestreut (und den einen oder anderen Kurzen verteilt). Letzteres hat gerade bei Bräutigam und Trauzeugen zur Beruhigung der Nerven beigetragen.
Der Auszug: Hier entschieden wir uns für Blütenblätter. Wir zogen zuerst aus, gefolgt von allen Gästen.
Keine Kompromisse für ewige Erinnerungen
Denke daran: Die Trauung ist das Herzstück deiner Hochzeit. Du machst das alles doch nicht nur wegen einer tollen Party oder um ein schönes weißes Kleid zu tragen. Du heiratest die Liebe deines Lebens. Und dieser wunderschöne und besondere Moment soll doch für immer positiv in deiner Erinnerung bleiben. Richte dein Augenmerk also insbesondere auf diesen Teil deiner Hochzeit und gehe hier keine Kompromisse ein!
Deine Inna
3 SPEAKERS, 3 VOICES, 1 VISION – Traurednertalk mit Claudia Geiger, Anja Happe und Katrin Nalobin
Du suchst die passende Traurednerin für deine Hochzeit? Und du möchtest noch mehr über die Möglichkeiten deiner Trauung wissen? Bei uns wirst du fündig! Drei Traurednerinnen haben sich zum Talk verabredet, stellen sich vor und teilen mit dir ihre besten Tipps:
Über Inna Weyrauch
Inna Weyrauch ist Online-Marketing-Expertin und Kaffee-Junkie. Sie hat moldawische Wurzeln, eine Leidenschaft fürs Reisen und ein kleines Schuh-Problem – naja, eher knapp 200, um genau zu sein. Inna hat im Juni 2022 ihre große Liebe Daniel geheiratet und kommt seitdem von dem ganzen Hochzeitsthema nicht mehr los. Hochzeiten faszinieren sie einfach. Es folgten also drei After Wedding Shootings und nun versucht sie die Zeit zu überbrücken, bis es legitim wäre, die Ehe-Versprechen zu erneuern.
Mehr über Inna erfährst du übrigens auf unserer About-Seite. Klick doch mal schnell rüber und lies zum Beispiel, was ihr Lebensmotto ist!
FOTO CREDITS: WEDDING COUPLE | Inna & Daniel
PHOTOGRAPHER | Melanie Meißner von Hochzeitslicht FREE WEDDING OFFICIANT | Diana Bär von Traumrede
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